KI - Auswirkungen auf Jobs, Skills und Karrieren - Teil 1
Zur Erinnerung, die erste Künstliche Intelligenz namens VITAL wurde schon 2014 als Mitglied des Investment Komitees von Deep Knowledge Ventures ernannt. Das Unternehmen ist ein in Hongkong ansässiger Risikokapitalfond, den es heute noch gibt und VITAL ist immer noch ein gleichberechtigtes Mitglied des Gremiums. Also irgendetwas dürfte hier nachhaltig funktioniert haben. Hat deswegen jemand seinen Job verloren? Nein! Sie können also beruhigt weiterlesen.
2013 und die Jahre danach waren gezeichnet von einer sehr emotionalisierten Diskussion um die Konsequenzen von Digitalisierung, Robotern und Industrie 4.0 auf Jobs und den Arbeitsmarkt. Die Studie von Frey und Osborne von der Oxford Universität zum Thema Future heizten diese an. Kernaussage bezogen auf die USA, 47 % der Berufe sind in den nächsten 10-20 Jahren einem hohen Automatisierungsrisiko ausgesetzt. Vereinfacht gesagt, fast jeder zweite Job könnte wegfallen. Unter den Top 31 fanden sich Köche in Restaurants (2), Kassierer (17), Models (29), und Buchhalter (31). Die Besorgnis ging durch alle Stakeholder Gruppen Großkapital, Gewerkschaft, Industrie, und Religionsvertreter wie z.B. der Vatikan. Ja, Jobs fallen nicht nur weg, sondern es kommen neue dazu. Diese aber mit einer neuen Qualität bzw. neuen Skill-Sets von Arbeitskräften. Die gesellschaftlichen Umwälzungen in so kurzer Zeit wären schwer zu bewältigen.
Und dann kam die Pandemie im Jahre 2020. In der Pandemie nicht genug IT-Fachkräfte und Lohnbuchhalter und danach sektoral ein massiver Mangel an Fachkräften. Restaurants würden sich über die Automatisierung von Köchen freuen, um den Vollbetrieb gewährleisten zu können. IT-Fachkräfte sind immer noch Mangelwahre und Fragen Sie einen Steuerberater, ob es leicht ist für ihn qualifizierte Fachkräfte zu bekommen.
Was hatte man übersehen? Eine der Hauptgründe ist leicht mit einer Grafik zu illustrieren.
Die Babyboomer gehen in Pension und die neu in den Arbeitsmarkt eintretenden Arbeitskräfte können das in keiner Weise auffangen. Um den Unterschied quantitativ aufzufangen, müssten die Kohorten im Alter um 20 Jahre um die Hälfte stärker sein. Ähnliche Situationen haben wir in allen drei Ländern der DACH-Region.
Die Konsequenz, Künstliche Intelligenz, Automatisierung, Roboter und Industrie 4.0 sind unverzichtbar, um den Anforderungen der Wirtschaft nachkommen zu können.
Quantität ist aber nicht Qualität. Haben die Arbeitskräfte auch die richtige Qualifikation bzw. Skill-Sets? Kurze Antwort nein. Siehe Diskussion Fachkräftemangel auf der einen Seite und Arbeitslosigkeit auf der anderen.
Obwohl die Aus- und Weiterbildungssysteme in der DACH-Region sicher unter den oberen 5% rangieren, wird es verstärkter Anforderungen bedürfen, um den Wandel zu bewältigen.
Hier ein paar Beispiele für die Jobs, die in den letzten Jahren neu entstanden sind und relevant in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Automatisierung sind bzw. Jobs, die wegfallen.
Das World Economic Forum hat im "Future of Jobs Report 2023" folgende globale Prognose für die Jahre 2023-2027 gemacht.
Die ersten 10 von 100 (stark wachsend)
Spezialisten für KI und maschinelles Lernen, Nachhaltigkeitsspezialisten, Business-Intelligence-Analysten, Informationssicherheitsanalysten, FinTech-Ingenieure, Datenanalysten und Wissenschaftler, Robotik-Ingenieure, Big-Data-Spezialisten, Betreiber landwirtschaftlicher Geräte, Spezialisten für digitale Transformation.
Jobs in Verbindung mit KI und Robotics werden massiv wachsen. Jobs für Digitale Transformation (Veränderungsmanagement) und Nachhaltigkeit sind weitere die wachsen.
Die letzten 10 von 100 (stark schrumpfend)
Sachbearbeiter für Statistik, Finanzen und Versicherungen, Gesetzgeber und Beamte, Installateure und Reparateure für Haushaltsgeräte, Sachbearbeiter für Buchhaltung, Buchhaltung und Gehaltsabrechnung, Sachbearbeiter für Materialerfassung und Lagerhaltung, Verwaltungs- und Exekutivsekretäre, Sachbearbeiter für die Dateneingabe, Kassierer und Ticketkaufleute, Postangestellte, Bankangestellte und verwandte Sachbearbeiter.
Der Trend der Daten ist klar. Der Bedarf an Administrativen Service Personal mit Routineaufgaben wird geringer.
Was sind nun die Skill-Sets, die in den neuen Jobs benötigt werden?
Eines sei verraten. Es geht nicht nur um Technologie-Skills und die Lösung ist auch nicht alle zu Software- und Tech-Spezialisten auszubilden.
Die Antwort hierzu gibt es im Teil 2 dieser Blog Serie.
REFERENZEN
Altersaufbau – Deutschland - Status 2021. (2022). Destatis. https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/_inhalt.html
Deep Knowledge Venture’s Appoints Intelligent Investment Analysis Software VITAL as Board Member. (May 13, 2014). Retrieved May 1, 2024 from https://www.prweb.com/releases/deep_knowledge_venture_s_appoints_intelligent_investment_analysis_software_vital_as_board_member/prweb11847458.htm
Deep Knowledge Ventures - Video. (2024, May 1, 2024). https://deepknowledgeventures.com/dkv.mp4
Die Jobkiller kommen. (2014). Format, 44.
Frey, C. B., & Osborne, M. B. (2013). The Future of Employment: How Susceptible are Jobs to Computerisation. http://www.oxfordmartin.ox.ac.uk/downloads/academic/The_Future_of_Employment.pdf
WEF. (2023). The Future of Jobs Report 2023. World Economic Forum. https://www3.weforum.org/docs/WEF_Future_of_Jobs_2023.pdf